Nach welcher Ideologie besteht heute die größte Nachfrage? Auf dem gesellschaftskritischen Wochenmarkt der Glaubensvorstellungen und Weltanschauungen werden Ideologien von einst und heute auf ihren Gebrauchs- und Marktwert getestet. Der Markt als Versammlungsort potenzieller Wähler*innen dient dabei als Terrain, „auf dem die materielle Existenz der Ideologie durch die Marktsprache hervorgebracht wird“, so die Marktschreier*innen von God’s Entertainment. Der Black Market soll Möglichkeiten zur Auseinandersetzung und Kritik schaffen; Das Angebot wird so zum politischen Vollzug und die Kaufentscheidung eine Subjektpositionierung. Denn wo der Sektenmix das Angebot der Woche und die Pseudowissenschaft im Kilo billiger ist, gilt es, Position zu beziehen: Was kommt heute auf den Tisch? Schmeckt der radikale Islam zu bitter? Sind die Innsbrucker*innen immer noch in ihrer regionalen Küche gefangen? Am Black Market der radikalen Demokratie hat jede*r Kunde/in die Möglichkeit, seinen Geschmackssinn zu erweitern und neue Ideologien zu verkosten. „Der Nationalsozialismus stinkt inzwischen wie ein verdorbener Fisch, dennoch lässt sich die neue Version, konserviert in einer Thunfischdose, sehr gut verkaufen.“
„Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“, der Black Market bietet für jede*n den Richtigen: Ob 250g „Fair Trade Faschismus“ um €1,-, 150g „getrockneter Feminismus“ um €2,20 oder 100g „Buddhismus kernlos“ um €1,20, muss jede*r für sich selbst entscheiden! Die Marktstandler* innen garantieren: Alles frische Ware!
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien
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