10 >> 25.03.2018 Exhibition

Johanna Tinzl

MI-SO
11:00 >> 19:00
BIENNALE-Zentrum

Johanna Tinzls Arbeiten basieren auf einer sensiblen, oft partizipativen Auseinandersetzung mit der Geschichte bestimmter Menschen, Communities und Orte. Die Fotoserie Zurück in Wien entstand in enger Zusammenarbeit mit Helga Pollak-Kinsky, einer österreichischen Zeitzeugin der Shoa. 1930 als Kind jüdischer Eltern in Wien geboren, überlebte Helga Pollak-Kinsky die nationalsozialistische Verfolgung. 1938 musste sie das Land verlassen, erst 1957 kehrte sie mit ihrem Mann und zwei Kindern nach Wien zurück. Dieser Prozess der Rückkehr und des Ankommens dauert für sie bis heute an. Wie kann man einer Stadt wieder begegnen, in der man am eigenen Leib Verfolgung und Vertreibung erfahren hat? Johanna Tinzls Fotografien zeigen Helga Pollak-Kinsky, wie sie sich in einer Übertragung der Strategie von VALIE EXPORTs „Körperkonfigurationen“ bestimmten Orten in Wien annähert. In ihrer Körpersprache und ihrer Suche nach einer Beziehung zu den Plätzen und Gebäuden drücken sich Erinnerungen, Emotionen und Haltungen aus. Die Titel der Fotografien begleiten die Bilder wie Statements und wurden von Johanna Tinzl und Helga Pollak-Kinsky ebenfalls gemeinsam erarbeitet.

Text: Jürgen Tabor

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