10 >> 25.03.2018 Exhibition

Oliver Laric

MO-SO
9:00 >> 17:00
Riesensaal Hofburg Innsbruck

Oliver Laric ist ein subversiver Akteur im Umgang mit den neuen Möglichkeiten der Bildproduktion und -zirkulation. In seinen Werken stellt er das Verständnis von Urheberschaft und visueller Wahrheit auf die Probe, indem er mit neuen Reproduktionstechniken Kunstwerke digitalisiert und transformiert. Wie in seinem Langzeitprojekt von 3D-Scans (threedscans.com), die er der Öffentlichkeit rechtefrei zur Verfügung stellt, thematisieren seine Arbeiten häufig Praktiken kollektiver Urheberschaft. Die Skulptur der Heiligen Veronika ist ein uraltes Beispiel für anonyme Autor*innenschaft. Ihr Attribut ist das „acheiropoíeton“, ein nicht von Menschenhand gemachtes Bild: das Schweißtuch, in das sich das Antlitz Christi ohne vermittelnde Ebene als „wahres“ Bild eingeprägt haben soll. Larics St. Veronica basiert auf einer Abformung einer Skulptur im öffentlichen Raum Wiens. Sie greift die Idee des Abdrucks als vermeintlich authentische Bildentstehung auf. Der philosophischen Figur der Heiligen Veronika und der politischen Figur Maria Theresias ist in Larics Ausstellung im Riesensaal die Figur der Frauenrechtlerin Auguste Fickert (1855 – 1910), eine Vorkämpferin für Frauenrechte, Sozialreformerin und Journalistin, als dritte bildpolitische Ebene gegenübergestellt. Der Videoessay Versions thematisiert den heute unbeschränkten Zugriff auf die Mittel zur Produktion und Distribution von Bildern. Die Postulierung politischer Wahrheit, wie im herrschaftlichen Bildprogramm Maria Theresias im Riesensaal, weicht dem Aufkommen einer „gefühlten“ Wahrheit: einem subjektiven Vertrauen und gleichzeitig Misstrauen gegenüber den zirkulierenden Bildern.

Text: Jürgen Tabor

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